Achtung: Diese Veranstaltung ergänzt und erweitert das Angebot vom 24. Oktober 2019.
Gewaltfreie Konfliktlösung in Grundschulklassen mit heterogener kultureller Zusammensetzung
Worum geht es?
Für Kinder mit unterschiedlichen Sprachhintergründen bietet das Training eine Möglichkeit, in der Sprache der Gefühle leichter anzukommen. Wenn ein Kind sein Gefühl ausdrücken kann und es bemerkt, dass die anderen Kinder und die Lehrkraft dies für wichtig halten, verliert das Gefühl seine existenzielle Dramatik. Es kann über das Gefühl und dessen Entstehung gesprochen werden.
Die Aussage: „Ich bin traurig, weil mein Papa nicht hier ist und ich keine Freunde habe“ ermöglicht damit umzugehen. Wenn ein Kind damit angenommen wurde, braucht es im Pausenhof nicht durch Wut und Verzweiflung um sich schlagen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kulturelle Grundannahme, wie mit Gefühlen umgegangen werden soll. Viele Kulturen halten emotionale Ausdrucksformen für ein Zeichen der Schwäche. In einer Gesellschaft, die keine Zeit für Gefühle hat, ist eine Emotion eine Störung. Hier Erlaubnisse zum Fühlen zu setzen halten wir für sehr nachhaltig und wichtig. In einer Kultur, in der Gefühle ihren Raum haben und auch aussprechbar werden, gibt es weniger Gewalt.
Vorgehen
Anhand einer Grundgeschichte von der Eselin Tima lernen die Kinder, ihre Gefühle zu erkennen, zu äußern und einzuordnen. – Die Teilnehmenden an diesem Workshop lernen diese Geschichte kennen, erhalten dazu Materialien und erfahren, wie sie emotionale Sprachkompetenz in ihren Klassen trainieren können und damit Konflikte vorbeugen bzw. lösen können.
Das Projekt eignet sich besonders auch für Deutschlernklassen und Grundschulklassen mit heterogener kultureller Zusammensetzung.
Teilnahme und Kosten
Es fallen pro Teilnehmer*in 10€ Unkostenbeitrag an. Verpflegung ist nicht inbegriffen.
Lehrkräfte melden sich bitte in FiBS an: E918-0/19/6
Das Team
Referent ist Karl-Heinz Bittl, Dipl.-Sozialpädagoge, Supervisor, Coach und Konfliktberater. Er ist Initiator und Gründer des Europäischen Instituts Conflict-Culture-Cooperation, kurz EiCCC und Gründer des Fränkischen Bildungswerks für Friedensarbeit e.V. Nürnberg. Das WIR-DU-Projekt wurde bereits an zahlreichen Grundschulen sehr erfolgreich erprobt.
Bittl kooperiert mit Anja Büttner (GS Vorra) und Christina Ascher (GS Hersbruck), die zusammen eine Methode zur nonverbalen Konfliktlösung anhand von Piktogrammen entwickelt haben. Diese Methode beruht auf der Theorie von Marshall B. Rosenberg (Gewaltfreie Kommunikation) und ist ebenfalls bereits intensiv und erfolgreich erprobt.